Genug der Frömmelei, genug der gebetsmühlenartigen Faselei. Schon 2300 vor Chr. fand ein Paradox seinen Weg „Wer sein Leben verliert, wird es finden“ Laotse! Er war 540 v. Chr. schon betrübt über die Übel der Zeit, da die Unbarmherzigen den Begierden ihrer Natur und ihrer Gier nach Stellung und Reichtum freien Lauf ließen. Dieser Mißstand erzeugte Unfriede; Unruhe und Unzufriedenheit unterhöhlten den Charakter der Menschen; und ohne Charakter hatte es niemals Beständigkeit gegeben; so Damals wie Heute. Laotse verkündete den Tod Gottes im Menschsein durch das Besprechen Deresgleichen. Denn in dem Moment wo der Mensch über Gott oder das Göttliche sprach hatte er es schon verloren.

Nietzsche spricht von der Reduktion des Göttlichen. Er spricht über Paulus als den, der die edle Welt entwertete und mit dem Jenseitsglauben das Leben der heiligen Anarchisten tötete. Für Nietzsche waren die Christen der römisch ersten Stunde das heimliche Gewürm, das sich in Nacht, Nebel und Zweideutigkeit an alle Einzelne heranschlich und jedem den Ernst für wahre Dinge, ja den Instinkt für Realitäten aussog. Friedrich fragt uns; was zerstört schneller, als ohne innere Notwendigkeit, ohne eine tief persönliche Wahl, ohne Lust zu arbeiten, denken ja fühlen, als Automaten der Pflicht zu existieren, auf einen Jenseitsglauben fixiert; daß da der Lohn nach dem dahin gegebenen Leben kommen wird. Oder zerstört das Mitleid im Übermaß unsere unsterbliche Seele, wie es Aristoteles beschreibt. Ja für Nietzsche war Kant ein gewordener Idiot und Zeitgenosse Goethes und die deutsche Philosophie dekadent, Der Buddhismus ist für Friedrich die einzige positivistische Religion. Denn er sagt nicht mehr „Kampf gegen die Sünde“, sondern ganz der Wirklichkeit das Recht gebend „Kampf gegen das Leiden“. Für Nietzsche steht der Buddhismus jenseits von Gut und Böse.

Für Paracelsus war jeder Ort heilig und der durch Wissen Befreite König in seiner Welt; wir erschaffen uns selbst; oder das Wissen ist überall, sind Aussagen von Paracelsus, die ihn ebenso dem Buddhismus zugehörig machen. Ich für meinen Teil schäme mich nicht euch durch dies unleidliche Machwerk, damit meine ich dies Buch; in die Armseligkeit der gebetsmühlenartigen Phrasendrescherei getrieben zu haben. Vielmehr demonstriere ich damit, wie man in Inbrunst demagogisieren kann. Wie durch andauerndes Wiederholen peu à peu der Menschenverstand zersetzt und umgepolt wird. Ich bin polygam und in diesem Mehrgottglauben durch Wissen, von Glauben müßen, befreit. Meine Anklage gegen

Kirche-Staat-Macht und Religionen ist eine in mir gewachsenen Pflicht, ebenso der Antrieb die Menschheit zur Selbstverwirklichung ihrer inneren Göttlichkeit zu ermuntern. So ist die Aussage des Pelagius „Alles steht unter der Herrschaft des eigenen Willens“ absolut zutreffend. Der Mensch schafft sich seinen Himmel und seine Hölle selbst.

Selbst der Buddhismus in seiner heutigen Erscheinungsform hat seine verwerflichen Seiten. Der gute Gott kann nicht allmächtig sein, denn er muss sich anderem Götterwillen beugen, um von dem Guten da zu zeugen. Manche werden mich wenn sie dies Machwerk gelesen haben als ein vom Wahn getriebenes, verunglücktes Individuum, was mit Anmaßung gepaart und Übertreibung umher stolziert betiteln. Aber dies trifft nicht zu. Vielmehr ist meine Emphatie auch meine Schwäche, und diese hat Stärke in mir wachsen lassen. Welche ist, die Vernunft zu erkennen, und dem Zweifel freien Raum zu lassen. Die Unsterblichkeit war in meiner Kindheit und Jugend etwas Selbstverständliches. Erst durch die niederträchtige Absichtlichkeit entstand das Hinterfragen des guten Willens der Götter und vor allem des eurigen, Juden – Moslem und Christengottes. Das gleichgültige Hinwegschauen der menschlichen Grausamkeit, was Elend und gewollte Absichtlichkeiten der Oligarchie hervorbringt, machte mich zu einem Kämpfer gegen diese durchtriebene Absicht, die Erde und ihre Bewohner zu unnatürlichen Etwase zu verformen. De optimo statu rei publicae ist meiner Ansicht auszugehen, wenn er im Buddhismus als spirituelle Grundlage gedeiht.

Nietzsche würde sicherlich mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, daß dieser Staat in ferner Zukunft kommen wird. im tiefsten Innersten bin ich ein Buddhist, da diese Form der Religiosität mir erlaubt die Familie der Götter zu ehren ohne in frömmige Abhängigkeit zu geraten, denn wie einer meiner Lieblingsphilosophen Marc Aurel sagt „Welche Gewalt hat doch der Mensch! Nichts zu tun, als was den Beifall der Gottheit zu Folge hat, und alles hinzunehmen, was ihm die Gottheit zuteilt“ Sei dies nun aus dem Samsara oder aus dem Nirvana.

Ich habe einen guten Freund, mit dem ich bei archäologischer Grabung in Chatillion-sur-Seine bei Tisch belebende Gespräche führte, eine in die von ihm in die Tischrunde gestellte Frage hat mich belustigt und zugleich erschreckt. Die Frage lautete „Wieso haben wir im Abendland keine Haßprediger“ Die Studenten waren allesamt vor den Kopf geschlagen und niemand kam auf die Idee die Frage zu stellen; gegen Was? Vielleicht sind wir zu phlegmatisch und stigmatisiert; aber die Frage ist berechtigt! Zum Beispiel, wegen Handlung wider besseres Wissen; oder Welthunger trotz Überflusses; oder Waffenexporte an undemokratische Staaten und Krisenregionen; oder Rassenhaß und Religionsfanatismus; oder – oder – oder! ein Demagoge zu sein ist eine hohe Berufung, dazu bedarf es rhetorischer und emotionaler Fähigkeiten und meine Lieben, dies ist nach altgriechischer Art und Auslegung eine hoch ehrbare Tätigkeit vor den Menschen und den Göttern.

Ich sehe ja, wenn jemand Hie und Da in heiligen Zorn ausbricht zu welch folgenreichen Positionierung seine Umgebung gezwungen wird. Dieses Laue weder noch, hat da keinen Raum mehr zu verharren. Freunde werden dann zu Feinde, und Feinde zu Freunde. Die Gunst, daß man mit dem gesagten oder geschriebenen verstanden wird, liegt doch in der eigenen Fähigkeit der Formulierkunst, und der Ton macht die Musik.

In meiner Waldorfinternierung habe ich einiges gelernt und oftmals habe ich mich gefragt; hat mich das zu altruistisch gemacht, sodaß ich mir und meinem eigenen Vorteil im Wege stehe. Mit Nichten ist das sich selbst im Wege stehen von Übel, da es vor allzu schneller Entscheidung bewahrt, und ein Hin und Wieder beim Abwägen neue Einsichten schafft. Hoffnungsvoll habe ich mich zur aberwitzigen Schießbudenfigur, ja zu einem Morus gemacht, indem ich mich in sacrosanter Form prostituierte, und dies weltweit. Aber ich sage euch meine Leser, keine Reaktion ist auch eine, und Zuviel davon noch vielmehr. Gezeigt hat mir diese Ignoranz, daß Diese die da meinen zu sein und Diese da, welche das Sagen haben, daß Diese nicht an das glauben was Sie euch vorgaukeln, oder war es etwa nur wohlgemeinte Toleranz gepaart mit Angst, es könnte ja sein, daß etwas daran wahr sei, und darum lieber nicht reagieren als eine Ereignislawine auszulösen. Ja es gibt auch solche unter Diesen, die da sagen „Wenn es von Gott ist dann wird es sich selbst bezeugen.“

Eines ist bei all dem wahr, Europa hat keinen Propheten hervorgebracht, und wieso ist dies so; vielleicht, weil Europa sich von seinen in der Vorgeschichte abgewandten Göttern in die Eingottabhängigkeit der semitischen Hirtenvölker begeben hat, das dem Gesetz der Vielfalt widerspricht, und damit wurde Europa seiner religiösen Identität verlustig. Der ganze Erdkreis leidet unter dieser Eingottdoktrin. Bis auf den Hinduismus, sind alle den Religionen zugewandten Völker dem Monismus des Rachegottes verfallen. Judäaisiert wurde diese Welt ob es uns gefällt oder nicht, arm ist diese Welt geworden und abhängig von ein paar Wenigen, die meinen die Geschicke der Menschheit zu bestimmen. Zentralisiert hat man diese Macht ob Moslems, Christen oder Juden, sie alle haben das Tyrannenjoch sich aufladen lassen.

Dieser Gott ist die Ausgeburt ihres Selbst, ein kollektiver Albtraum, den die Menschheit vorschiebt, um ihre Unzulänglichkeit zu kaschieren, ja der letzte Schachzug der Oligarchen, wenn ihnen die Tücke ausgeht; dann offerieren sie ihren Einsatzjokergott. Ich weiß, auch früher haben die Priester ihre Macht mißbraucht, aber dem Menschen oblag es zu welcher Gottheit er ging um Rat oder Beistand einzuholen. Der Ereignishorizont war breit und tief, heute ist er eingleisig und ohne Ausweg, engstirnig und festgestanzt einer monotonen Schablone gleich. Ich kann die Götter nicht leugnen, da ich weiß, daß Es Sie gibt; ich kann das Leben nach dem Sterben nicht leugnen, da ich weiß, daß es Es gibt. Ich kann die boshaft Böses Schaffenden nicht schönreden, oder wissenschaftlich, als von Anfang an Krankgeborene entschuldigen, da ich weiß, daß auch Diese ihren Ursprung und ihre Reiche haben. Aber ich kann Zeugnis ablegen über eine größere Idee der Schöpfung, als das was Euch vorgegaukelt wird in dieser Timokratie. Eine fast unbeschreibliche Schöpfung, die mehrdimensional miteinander verbunden ist in Zeit und Raum wie ein gewebter Teppich, bunt und zu groß um als Ganzes erkannt zu werden.

Es ist doch nichts Erschreckendes daran ewig zu leben, wenn man zwischendurch einmal ein Nickerchen machen kann von ein paar Millionen oder gar Milliarden Jahren. Wichtig ist nur wohlbehütet zu sein in einer erlösenden Gewißheit, nämlich, daß das was Euch und Euer Universum erschaffen hat wohl durchdacht und zu einem höheren Beachten und Trachten führt. Ein solch Wunder zu erkennen, und es als wunderbar behandeln. Viele Menschen wissen ganz tief in sich, daß diese Geldwelt noch nicht reif ist selbstbestimmt und losgelöst vom Tyrannenjoch zu leben. Wir sind in einer grausam, schönen Hölle und noch sind zu viele den Tieren gleich und ihren Trieben und Begierden ausgeliefert.  Trotz alledem gibt es einen kosmischen Plan und für Alles seine Zeit. Jedoch für dummverkaufen lassen müßt ihr euch schon heute nicht, denn wie läßt Goethe Faust und Mephistopheles da sprechen „die Zeiten der Vergangenheit sind uns ein Buch mit sieben Siegeln“ „ was ihr den Geist der Zeiten heißt, das ist im Grund der Herren eigner Geist, in den die Zeiten sich bespiegeln“ Das Wissen um die Dinge hat solch Ausmaß angenommen, daß  die Tyrannen und Dynastien der Macht begriffen haben, daß auch sie sich wandeln müßen, um nicht unterzugehen in einem tollwütigen Revolutionsblutrausch der Unterjochten und Mindergebildeten. Sie haben die Zügel in der Hand, die Götter möchten ihnen die Richtung weisen für eine gerechte und glücklich machende Welt, denn der Glaube ist der Schutz der Dummen vor dem Wissen.

Sed quis custodiet ipsos custodes? Juvenal

 

TAGES-Rinpoche

Martinus Reiß

Lāmā- māthi bhatkā’una

लामा- माथि भत्काउन